Praxisberichte aus der TASTENWELT

Workshop Bühnenlicht (1): Statisches Licht

In diesem Workshop geht es um statisches Licht für die Beleuchtung der Bühne und Tanzfläche. Sie erfahren, welche Produkte dafür sinnvoll sind und wie man sie situationsgerecht einsetzt, um Stimmungen zu erzeugen und die Wirkung der Musik zu unterstreichen.

Lichtsteuerung
Lichtsteuerung Foto: Shutterstock

Für 2015 hat die UNESCO das „Internationale Jahr des Lichts“ ausgerufen – nicht zuletzt vor dem Hintergrund stromsparender LED-Technologie. Für Unterhaltungsmusiker ist das allerdings nicht der einzige Grund, sich intensiver mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Denn ohne adäquate Bühnenbeleuchtung braucht man heutzutage eigentlich gar nicht mehr anzutreten – das von unzähligen Fernsehshows und großen Live-Bühnen verwöhnte Publikum will nämlich auch was fürs Auge geboten bekommen.

Ein Solokünstler oder eine kleine Besetzung wie ein Duo oder Trio spielt allerdings selten auf Großbühnen mit 8, 10 oder 12 Metern Breite, sondern wird häufig in den Gastraum integriert, in einer Ecke der Location platziert oder darf auch schon mal im angrenzenden Nebenraum spielen. Wir brauchen realistischerweise für die Bühne also nur einen Bereich von vielleicht 3 bis 5 m Breite und 2 bis 3 m Tiefe auszuleuchten. Als Ausleuchtungsziele lassen sich zum einen die Bühne selbst, zum anderen die Tanzfläche definieren.

IMG Stageline
Buntes Licht, nicht nur für Bühnenhintergründe, liefert die LED-Bar RGBL-422DMX von IMG Stageline (links). Noch schlanker fällt die Lichtleiste RGBL-412DMX (auch IMG Stageline) aus. (Foto: IMG Stageline)

Ausleuchtungsziel Bühne

Oftmals wird beim Auftritt nach dem Essen der Gäste das Licht in der Gaststube gedimmt. Und so bleiben hin und wieder als einzige Lichtquellen in der Location die Kerzen auf den Tischen und vielleicht noch eine beleuchtete Vitrine. Umso wichtiger für uns, dass der bzw. die Musiker vernünftig ausgeleuchtet sind. Das erreichen wir mit Licht von vorne. Hier bieten sich LED-Punktstrahler an wie z.B. American DJ LED Pinspot (3 W, weiße LED) oder Eurolite PST-15 (15 W, weiße LED, DMX), die einen Lichtkegel schaffen, der groß genug sein soll, um die Akteure gut auszuleuchten, aber auch klein genug, um nicht den ganzen Bühnenhintergrund in weißes Licht zu tauchen. Natürlich könnte man jetzt alle möglichen Farben auf die Gesichter der Musiker projizieren – und zugegeben, manchmal muss die Lichtanlage aus Platz- oder Zeitgründen dafür herhalten, auch die Bandmitglieder selbst auszuleuchten. Der bessere Weg ist allerdings, hier in jedem Fall weißes Licht zu verwenden, damit die Akteure deutlich zu erkennen sind.

Hier hat man die Qual der Wahl zwischen RGB, RGBW, RGBWA oder weißen LEDs. Soll der Strahler auch noch andere Funktionen erfüllen, als ausschließlich den/die Musiker anzustrahlen, bietet sich natürlich ein Farbstrahler an, der durch die RGB-Farbmischung ja auch Weiß erzeugen kann. Besser wäre dann aber eine RGBW-Version, die auch noch weiße LEDs verbaut hat wie etwa beim IMG Stageline LED-10Spot (10 W, RGBW-LED).

Damit das Weiß noch natürlicher aussieht, kann auch ein RGBWA-Strahler (A=Amber/Orange) verwendet werden. Ich bevorzuge allerdings reine Weißlicht-Strahler wie die oben genannten Pin-Spots oder bei größeren Veranstaltungen COB-Strahler wie den PARC 56/WS (IMG), die – wie im Falle des PARC-64/CTW von IMG Stageline – sogar Kalt- und Warmweiß darstellen können und auf diese Weise die Gesichter natürlicher erscheinen lassen. Zur Begrenzung des Lichtkegels bei derartig großen Strahlern empfiehlt sich aber in jedem Fall eine Torblende.

JB Systems
Licht-Sets wie das COB-4BAR von JB Systems sind gleich auf Traversen montiert und kommen mit eigenem Case. (Foto: JB Systems)

Punktstrahler und LED-Bars

Damit man nicht Unmengen an Stativen für die Weißlichtstrahler mit zum Auftritt schleppen muss, befestigen wir die Punktstrahler häufig an unserer Lichttraverse KLS-800 (Eurolite). Diese dient der Ausleuchtung einer kleinen Tanzfläche, und man kann die vier einzelnen Lichtelemente so verdrehen, dass doch ein recht gleichmäßiges Licht auf dem Tanzboden erreicht wird. Diese vier Elemente sind durch große Rändelschrauben so geschickt an der DMX-Bar befestigt, dass man problemlos noch bis zu vier weitere Strahler daran befestigen kann, um auch die Akteure auszuleuchten. Eurolite bietet die KLS-Bars übrigens auch in fertig konfigurierten Kombi-Paketen an, bei denen zusätzliche Punkt- oder Effektstrahler ergänzt sind.

Damit das Licht beim Spielen nicht zu sehr blendet, positionieren wir diese Strahler je nach Auftrittsbedingungen auf einer Höhe von etwa 2,5 bis 3 m, sodass die Blendwirkung beim Blick nach vorne gerade noch im Bereich des Erträglichen  bleibt. Manche Lichtsets wie beispielsweise die JB Systems  COB-4Bar (4 x 36W, COB RGBW) bieten die Möglichkeit, zwei zusätzliche Effekte (oder wie in unserem Fall Strahler) an die Bar anzuschließen und diese dann über die mitgelieferte Fernbedienung zu steuern (an/aus).

Häufig befindet sich im Hintergrund der Bühne ein Banner oder Roll-up mit dem Bandnamen. Dieser lässt sich sehr elegant mit LED-Bars beleuchten, die auf dem Bühnenboden gleich hinter dem Musiker platziert sind. Sie nehmen nicht mehr als etwa 10 cm Platz in der Tiefe ein und sind in verschiedenen Ausführungen und Längen erhältlich. Für diesen Test stand die RGBL-422DMX von IMG Stageline mit 12 RGBW-LEDs à 8 W zur Verfügung; sie ist dank Gehäuseschutzklasse IP65 sogar für den Außeneinsatz geeignet. Die LED-Bars gibt es auch mit 5-mm- und 10-mm-LEDs; mehr Power versprechen aber auch wieder die 3-in-1- oder 4-in-1-LEDs mit jeweils 1, 3, 8 oder auch 10 Watt je LED. Da die Bars üblicherweise per DMX gesteuert werden, sind sie dimmbar und lassen durch die höhere Leistung mehr Raum für kreative Anwendungen.

Tipp: Verbinden Sie je nach Größe der Bühne  2 bis 4 LED-Bars miteinander im Master-Slave- Modus (1. Gerät auf Master stellen), dann wird die gesamte Bühne einschließlich Ihrer Werbeträger in wunderschöne Farben getaucht. Diese Lösung ist weder für Ihre Gäste aufdringlich, noch blendet sie die Musiker, weil sie eben hinter den Akteuren auf dem Boden stehen.

Eurolite
Eurolite bietet seine KLS-800-Lichtbars auch im Set mit weiteren Effektstrahlern an. Hier zu sehen: KLS Pack 8. (Foto: Eurolite)

Ausleuchtungsziel: Tanzfläche

Auf der Tanzfläche sollte (nicht nur) lichttechnisch gesehen „die Post abgehen“ – schließlich soll unser Licht zum Tanzen animieren. In dieser ersten Folge geht es ja um unbewegtes Licht, und da bieten sich in jedem Fall die schon oben erwähnten Lichtsets an. Sie bieten alle erdenklichen Farben, und häufig reicht schon ein Set mit 4 Strahlern aus, um eine kleine Tanzfläche mit statischem Licht zu versorgen. Wir verwenden zur Zeit noch die Eurolite KLS-800 mit 28 RGB-LEDs à 3 Watt – insgesamt also 112 W, wenn alle LEDs Weiß erzeugen. Der Umrechnungsfaktor gegenüber herkömmlichem Licht liegt bei etwa 6. Somit kann ein solches Lichtset etwa mit herkömmlichem Halogenlicht von 600 bis 700 Watt verglichen werden.

Das reicht natürlich noch nicht an die höllisch heißen Floodboxen heran, die vor 10 bis 15 Jahren aktuell waren und 4 x 300 W oder sogar 4 x 500 W lieferten. Seit Ende 2014 gibt es von Eurolite jetzt aber auch die große Version KLS-2500 mit 28 RGBWA-LEDs à 10 W. Das summiert sich bereits auf eine Gesamtleistung von 280 W, was in etwa herkömmlichem Licht mit rund 1600 bis 1700 W entspricht. Außerdem können vier Extra-Strahler oder Effekte auf die DMX-Bar geschraubt werden; vier integrierte Kaltgeräte-Steckdosen versorgen dann diese zusätzlichen Strahler mit Strom und hinterlassen schließlich auch ein schönes aufgeräumtes Bild auf der Bühne.

Eurolite
Abweichend vom Standard sind die meisten Strahler mit 3-poligen DMX- Anschlüssen ausgestattet. (Foto: Eurolite)

Tipps aus der Praxis

Unsere Band spielt häufig Hochzeiten, und wir bauen die Instrumente auf, bevor die ersten Gäste eintreffen. Wenn die Hochzeitsgesellschaft dann ankommt, sind nicht nur die Instrumente bereits aufgebaut und der Soundcheck abgeschlossen – auch die Bühne leuchtet bereits in der Farbe unseres Band-Logos, und die Rollups sind dezent farblich hervorgehoben. Wenn möglich, läuft im CD-Player bereits Hintergrundmusik; Demo-CDs und Flyer sind ausgelegt.

Der Grund dafür liegt auf der Hand: Die Gäste haben schon was zu sehen, vielleicht ergibt sich ein kurzes Gespräch über die zu erwartende Musik mit dem Tischnachbarn, ein erster Bezug zur Band entsteht. Kurzum: Durch die angenehme Atmosphäre noch vor Beginn des Auftritts stellt sich ein gutes Gefühl bei den Gästen ein. Welche Farben man dabei wählt, ist sicher Geschmacksache; ich würde rote, blaue und lila Töne wählen und das Licht noch nicht voll aufdrehen. Vermeiden sollten wir in jedem Fall Lauflichtprogramme, auch langsame Farbfades sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht nötig. Je nach Art der Veranstaltung startet die Musik vielleicht erst einmal gemächlich, während es etwa bei einem Bierzelt gleich richtig zur Sache geht. Auf jeden Fall sollten Sie das Licht bei Spielbeginn der Veranstaltung anpassen.

Wenn wir einen runden Geburtstag oder etwa eine Hochzeit spielen, sind die Gäste bei Spielbeginn häufig noch mit Essen beschäftigt, und da bieten sich natürlich immer mal wieder Balladen oder Instrumentalmusik zum „Warm-werden“ für Gäste und Musiker an. Auch hier feuern wir noch nicht unser komplettes Arsenal an Lichteffekten inklusive Grating-Lasern und Movingheads ab, sondern wir beschränken uns auf statisches Licht. So bleibt noch Luft nach oben, wenn die Party beginnt – vor allem die älteren Gäste danken es uns! Bei gemischten Duetten setze ich gerne Blau für ihn und Rot für sie ein, bei Balladen allgemein leichte Farbfades. Wenn es dann schneller wird, leuchten unsere Geräte gerne musikgesteuert.

Jetzt könnten wir unsere LED-Bars im Bühnenhintergrund, die LED-Spots und Lichtsets alle in den Automatikmodus versetzen oder musikgesteuert ablaufen lassen. Aber bei einer langsamen Ballade ist sicher nicht gewünscht, dass bei jedem Bassdrum-Schlag die Farbe wechselt. Daher kommen wir auch schon bei statischem Licht kaum an einer Steuerung vorbei, um gezielt Lichtsituationen zu schaffen.

In der nächsten Folge geht es um bewegtes Licht. Und um dann kein Sammelsurium an Lichtsteuergeräten um das Keyboard herum oder im Rack zu haben, bietet sich eine Komplettlösung zur Steuerung aller Geräte an. Beispiele sind DMX-3216 von IMG Stageline oder diverse Modelle von Showtec, Botex, GLP, Futurelight, Zero88 oder American DJ. Diese Con troller können 16 oder sogar noch mehr Geräte kontrollieren und eignen sich zur Steuerung von statischem Licht ebenso wie zur Steuerung von Movingheads oder Lasern.

Basics der Lichtsteuerung
DMX-Controller
Technisch aufs Nötigste reduziert ist der DMX-Controller SDC-6 von Elation (links). Auf die Möglichkeiten moderner LED-Effekte ausgelegt ist der LC-8LED von IMG Stageline (rechts). (Fotos: Elation und IMG Stageline)
Wenn wir nur mit statischem Licht arbeiten (was bei kleineren Auftritten manchmal völlig ausreicht),  bieten sich für die LED-Bars und Scheinwerfer kompakte 6- oder 8-Kanal-DMX-Steuerungen an. Für RGB-Licht reicht die 6-Kanal-Version meistens aus (z.B. Elation SDC-6); für RGBW-Licht benötigen wir bereits  8 Kanäle, um auch das Weiß steuern zu können (z.B. IMG Stageline LC-8 DMX). Für die Lichtsets eignen sich Steuerungen mit mehr als 8 DMX-Kanälen wie etwa Eurolite LED Operator 4.
Das Anschließen solcher Controller ist kein Hexenwerk: Wir brauchen für jedes Lichtgerät und den Con troller (Steuerung) jeweils ein DMX-Kabel (3-poliges XLR-Kabel wie z.B. Mikrofonkabel). Verbinden Sie den Controller mit dem ersten Lichtgerät. Keine Angst, Sie können dabei nichts falsch machen, denn der Con troller hat nur einen XLR-Ausgang. Verbinden Sie diesen Ausgang mit dem Eingang des ersten Lichtgeräts (egal welches), den Ausgang des ersten Lichtgeräts dann mit dem Eingang des zweiten Geräts usw. – am Ende des letzten Geräts ist dann noch ein Ausgang frei. In diesen stecken Sie einen sog. Abschluss-Widerstand, damit es keine Fehlfunktionen bei der Steuerung gibt (bei wenigen Geräten geht’s auch mal ohne – mit Stecker ist aber sicherer).
Fallbeispiel: Sie haben 3 LED-Bars für den Bühnenhintergrund, die jeweils die Farben R (rot) , G (Grün) und B (blau) ausgeben. Die LED-Bars sollen alle das Gleiche machen. Sie haben einen kleinen 6-Kanal-Controller (z.B. SDC 6 für ca. 40 €). Verbinden Sie wie oben beschrieben die drei LED-Bars mit dem SDC-6 und stellen Sie im Menü jeder einzelnen Bar den DMX-Kanal 001 ein. Wenn kein Display vorhanden ist: über die kleinen weißen DIP-Schalter 1-10 nur den ersten Schalter auf „on“ stellen. Die DIP-Schalter funktionieren übrigens als binäres System: Schalter 1 = Kanal 1, Schalter 2 = Kanal 2, Schalter 3 = Kanal 4 usw. (4=8, 5=16, 6=32, 7=64, 8=128, 9=256, 10=512).
Am Steuergerät SDC-6 befinden sich sieben Schieberegler. Die genaue Belegung finden Sie in der Bedienungsanleitung der LED-Bars. In der Regel ist der erste Schieberegler je nach Stellung für automatische Programme der LED-Bars, musikgesteuerte Programme (über die eingebauten Mikrofone der LED-Bars) oder auch für die Farbauswahl per DMX zuständig. Der zweite Regler betrifft gerätespezifische Funktionen wie Farbwechselgeschwindigkeit, der dritte Regler die Stroboskop-Geschwindigkeit; die Regler 4–6 beziehen sich auf die Grundfarben R, G und B. Der letzte Regler regelt in Nullstellung das sogenannte Blackout (alle Geräte sofort aus) und ansonsten die Gesamthelligkeit der LED-Bars.

Tags: Workshop

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