Ratgeber Digitalpiano

Die richtigen Tasten finden

Es besteht kaum Zweifel daran: Das Klavier ist der Gewinner der Stunde, sowohl auf dem aktuellen Musikinstrumenten- wie auch dem Musikschul-Markt. In diesem Special geben wir einen Überblick über den aktuellen Markt der Digitalpianos.

Das Klavier ist immer noch eines der beliebtesten Instrumente überhaupt. Was man vielleicht vom Hörensagen her wusste, lässt sich durch konkrete Zahlen belegen: Die Business-Daten-Plattform „Statista“ veröffentlichte am 20. Januar 2021 eine Statistik, wonach im Jahr 2019 insgesamt 756 808 Schüler in Deutschland eine Musikschule besuchten. Über 200 000 davon lernten ein Tasteninstrument, das mit Abstand beliebteste davon: Klavier (163 000 Schüler).

Ein Blick an die Musikschulen

Musikschüleranteile Quelle: Zusammengestellt vom Deutschen Musikinformationszentrum nach: VdM-Jahresbericht 2020, hrsg. vom Verband deutscher Musikschulen, 2021; sowie: Statistisches Jahrbuch der Musikschulen in Deutschland, hrsg. vom Verband deutscher Musikschulen, diverse Jahrgänge.Bestätigt wird dies durch noch aktuellere und vielleicht auch repräsentativere Zahlen vom Musikinformationszentrum des Deutschen Musikrats. Demnach haben Jahr 2020 sogar gut eine Million Schüler eine Musikschule des VDM (Verband Deutscher Musikschulen) besucht! Tasten- und Balginstrumente belegten mit 20,1 Prozent den absoluten Spitzenplatz. Übertroffen wurden sie nur von „sonstigen Unterrichtsformen“ wie „Instrumentenkarussell und Klassenmusizieren“, was allerdings konzeptionell etwas völlig anderes ist. Die Tasteninstrumente haben inzwischen auch die Zupfinstrumente mit 15,1 Prozent deutlich abgehängt. Interessant: Anfang des neuen Jahrtausends (2000 bis 2013) erlebte die Zahl der Klavierschüler zunächst sogar einen leichten Rückgang (1,1 Prozent), um ab 2014 bis heute zu einem Höhenflug anzusetzen. In absoluten Zahlen gibt es heute rund 30 000 Klavierschüler mehr an den VDM-Musikschulen als noch vor acht Jahren! Randbemerkung: Umgekehrt verhält es sich mit den E-Orgelund Keyboard-Schülern, deren Zahl von 2000 bis 2020 um 20 000 zurückging.

Ein Blick auf den Markt

Schon auf das Jahr 2018 bezieht sich ein interessanter Einblick der „SOMM“ (Society of Music Merchants e. V.), das ist der Verband der Musikinstrumenten- und Musik-Equipment- Branche. Demnach konnte der deutsche Markt für Musikinstrumente, Musik-Equipment, Pro Audio und Notenausgaben seinen Gesamtumsatz im genannten Zeitraum um knapp sechs Prozent erhöhen und wuchs im fünften Jahr in Folge. Auch wenn demnach zwar die Saiteninstrumente prozentual am besten zulegten – das umsatzstärkste Segment waren klar die Tasteninstrumente mit einem erneuten Plus von 3,5 Prozent und einem Gesamtanteil von 17 Prozent am deutschen Musikinstrumenten-Markt.
Dann kam Corona. Die Zeit des Home-Office und der Lockdowns mit beschränkten bis nicht vorhandenen sonstigen Freizeitmöglichkeiten nutzten aber viele Menschen, um sich dem Musizieren und als Erwachsene vielleicht auch dem Wiedereinstieg zu widmen. Auch hier wieder war das Klavier gefragt und erlebte scheinbar einen neuen Aufwind. Die oben bereits genannte SOMM-Veröffentlichung zitiert allerdings auch Dr. Heinz Stroh, Geschäftsführer des Gesamtverbandes Deutscher Musikgeschäfte e. V. (GDM), der auf folgendes Problem hinweist: „Der Preisverfall, der dazu führt, dass der Musikfachhändler oftmals beim Instrumentenverkauf keine ausreichende Marge mehr erwirtschaften kann […], hat die Händlerkrise in der Musikinstrumenten-Branche weiter verschärft.“ Des einen Freud, des andern Leid, könnte man sagen. Aus Sicht der Kunden gab es wahrscheinlich nie zuvor eine solche Fülle an Digitalpianos in allen Preislagen. Unsere folgende Marktübersicht gibt eindrucksvoll Zeugnis darüber. Dazu später mehr.

Für jeden ist das richtige Instrument dabei

Schon für unter 500 Euro kann man fündig werden, bis zur Marke von rund 10 000 Euro für den edlen Digitalflügel sind kaum Grenzen gesetzt. Auffallend auch das Preis-Leistungs-Verhältnis. Dieses mag man inzwischen mit
Fug und Recht als überragend bezeichnen dürfen. Was man selbst in unteren und mittleren Preisregionen schon an Ausstattung wie auch Tastatur- und Soundqualität geboten bekommt, schien vor 20 Jahren noch nicht vorstellbar. Digitalpianos haben in den letzten Jahren eine atemberaubende Entwicklung hingelegt. An klassischen Musikhochschulen mögen sie in der professionellen Ausbildung nach wie vor wenig bis gar nicht zu finden sein. Sie sind aber inzwischen alles andere als ein „fauler Kompromiss“ zum häuslichen Üben! Diese Zeiten sind lang vorbei, und man muss sie als ernstzunehmende, richtig gute Instrumente verstehen, die nicht nur unzählige Vorteile bieten (wir wollen sie hier nicht alle wiederholen), sondern schlicht auch jede Menge Spaß machen. Ab einem gewissen Preisniveau sind sie auch klanglich kaum noch vom Original zu unterscheiden. Worauf nun aber beim Kauf eines Instruments achten? Zugegeben, es ist schon etwas die „Qual der Wahl“. Allgemeinverbindliche Kriterien zu finden, ist von jeher schwierig. Einige Punkte, auf die man aber besonders achten sollte, haben wir als Anregung für die Kaufentscheidung zusammengestellt:

Gewicht und Transport

Die einen legen Wert auf Transportabilität. Dabei geht es nicht nur darum, das Instrument zu verschiedenen Gelegenheiten mitnehmen zu können. Vielleicht will man es auch zu Hause aufgrund begrenzter Platzverhältnisse nach dem Üben oder wenn Besuch kommt, schnell einmal in eine Tasche einpacken und platzsparend wegstellen können (diese Fragestellung kommt öfter vor, als man denkt).

Design

Für andere ist das Digitalklavier auch ein Möbelstück, und dann spielt das Design eine entscheidende Rolle. Logischerweise macht der Digitalflügel neben dem Kamin mehr her als das Stage-Piano auf dem Scherenständer. Ob weiß oder hochglanz-poliert schwarz, macht für das Auge auch einen Unterschied.

Lautsprecher

Manchen Digitalpianos hat man Verstärkersysteme und Lautsprecher spendiert, die einen wirklichen Klanggenuss versprechen. Lautsprecher bedeuten aber immer auch Gewicht, was sich wieder auf die Portabilität niederschlägt. Mancher weiß vielleicht vornherein, dass er die meiste Zeit sowieso unter Kopfhörern spielen wird (vielleicht wiederum aufgrund der Wohnsituation). Wer zum Beispiel als erwachsener Wiedereinsteiger nach seiner Arbeit zu Tageszeiten übt, an denen selbst der geneigteste Nachbar genervt reagieren wird, betrachtet die eingebauten Konzertsaal-Lautsprecher nicht unbedingt als oberste Priorität.
Notfalls kann man immer noch externe Lautsprecher anschließen. Das mag klanglich vielleicht nicht dasselbe Erlebnis sein wie ein eingebautes Surround-System mit einer ganzen Batterie an hochwertigen Lautsprechern, aber auch da lassen sich für jeden zufriedenstellende Lösungen finden.

Sonstige Ausstattung

Dann gibt es Digitalpianos, die eine Vielzahl von Styles mit Begleitautomatik an Bord haben, MIDI- und Audiodateien in allen gängigen Formen abspielen wie auch aufnehmen können, mit ein paar hundert Sounds daherkommen, einen Mikrofoneingang mit Vocal-Harmony-Effekten sowie auch sonstige Effekte (Hall, Chorus, Kompressoren et cetera) in unglaublicher Zahl bieten. Im Grunde sind sie Entertainer-Keyboards, die lediglich eine Klaviertastatur haben. Was hilft das aber jemandem, der diese Funktionen überhaupt nicht braucht, sondern einfach Klavier spielen will, und das vornehmlich klassisch? Um eine Beethoven-Sonate zu spielen, braucht es eine hervorragende Tastatur, die dem originalen
Flügel so nahe wie möglich kommt, einen exzellenten Klaviersound (im Grunde reicht ein einziger; ein akustisches Klavier hat schließlich auch nicht mehr!) und in diesem Fall wirklich sehr gute Lautsprecher – aber keine Bluetooth-Schnittstelle!

Modernste Medientechnik

Inzwischen ist es beispielsweise möglich, sich Noten digital auf dem Notenständer des Instruments anzeigen zu lassen, der ein Bildschirm oder Display ist. Manche Modelle sind auch explizit für die Verbindung mit einem Handy oder iPad konzipiert und beispielsweise die Aufnahmekapazität für eigene Songs hängt nur noch vom angeschlossenen „Smart Device“ ab.

Das Digitalpiano als etwas eigenständiges betrachten

Man sieht also: Die Errungenschaften modernster (Multimedia-)Technik haben längst auf Digitalpianos Einzug gehalten. Da werden Möglichkeiten geboten, die über die eines rein akustischen Klaviers weit hinausgehen, dort aber umgekehrt auch gar nicht zur Debatte stehen. Insofern sollte man sich im 21. Jahrhundert auch schnellstens von der überkommenen Vorstellung trennen, ein Digitalpiano wolle „ein echtes Klavier imitieren“ oder ersetzen.
Vielmehr gilt es, Digitalpianos als eigenständige Instrumente zu betrachten. Insofern hat Starpianist Joja Wendt Recht, wenn er in unserem großen Interview (S. 24) sagt, es seien einfach zwei verschiedene Dinge.
Man sieht: Es gibt heutzutage beim Digitalpianokauf eine Fülle an Entscheidungskriterien. Die Anzahl der Modelle auf dem Markt ist inzwischen so unüberschaubar, dass man wahrscheinlich zwei Jahre mit Suchen und Händler-Rundreisen verbringen könnte. Deshalb lohnt es sich, vorab zu analysieren, was man mit seinem Digitalklavier überhaupt machen will und welche Funktionen man braucht. Dabei kann man entweder zukunftsweisend denken und das Piano gleich „eine Nummer größer“ kaufen. Genauso legitim ist es aber, erstmal nur „das Nötigste“ zu nehmen, vor allem wenn man noch Anfänger ist oder gar nicht weiß, ob man beim Klavierspielen bleiben will, sondern zuerst ausprobieren möchte. Wie eingangs geschildert, ist die Nachfrage nach dem Instrument Klavier so groß, dass es natürlich auch einen Gebrauchtmarkt gibt und man wahrscheinlich gute Chancen hat, sein Instrument beim Umstieg auf ein größeres auch wieder verkaufen zu können.

Auch auf den Preis kommt es an

Machen wir uns nichts vor: Natürlich ist auch der Preis ein ausschlaggebendes Kauf- Argument. Wer „nur“ 500 Euro investieren möchte, braucht seine Suche nicht auf die Instrumente ab 3000 Euro auszudehnen. Auch in moderaten Preislagen bekommt man mittlerweile schon sehr respektable Instrumente. Wir möchten hier nochmal einen Gedankengang aus unserer Marktübersicht in Ausgabe 1/2018 von unserem damaligen Redakteur Ulrich Simon aufgreifen: Natürlich könnte man auf die Idee kommen, dass man für die 8000 Euro der Digitalklavier-Oberklasse auch schon ein akustisches Klavier bekäme. Richtig, doch das wäre Äpfel mit Birnen vergleichen. Es mag sein, dass sich mancher Klavierlehrer in der Vergangenheit zu solchen Äußerungen hinreißen ließ, dass etwa das günstigste akustische Klavier immer noch besser sei als das beste digitale. Mittlerweile ist dem klar zu entgegnen: Stimmt nicht! Zitat Ulrich Simon: „Akustische Billigklaviere sind nur in Ausnahmefällen die bessere Wahl. Eine erstklassige Digitalpiano-Tastatur spielt sich flüssiger als die Mechanik eines Billigklaviers, denn die Hersteller haben in den vergangenen Jahren ganze Arbeit geleistet. Und auch klanglich übertreffen hochwertige Digitalpianos die akustischen Billigheimer – vor allem an den Eckpunkten des Tonumfangs, im tiefen Bass und hohen Diskant.“ [...]

 

Den vollen Ratgeber gibt es im tastenwelt Magazin Ausgabe 06 / 2021

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