Workshop iPad für Musiker (20): HDS iSound

In dieser Workshop-Folge geht es um das Akkordeon, das seinen festen Platz im Folk, Chanson, Tango und in der volkstümlichen Musik hat. Mit der App „iSound“ transportiert die deutsche Firma HDSmusic nun bewährte Sounds und mehr auf das iPad. Was leistet das virtuelle Akkordeon?

iSound
Die Hauptansicht von iSound. Hier lassen sich Instrumente und Effekte anwählen sowie Lautstärke und Effekt-Intensität dosieren.

Akkordeonisten, Harmonikaspieler und Volksmusiker kennen HDSmusic seit vielen Jahren. Die Firma gilt als Vorreiter bei MIDI- und Mik­ro­fonsystemen für Ziehharmonikas. Mit dem „HDS Pro.Sound.1“ bieten Franz Schmid und Sandi Jug ein Klangmodul, das bei MIDI-Akkordeonisten sehr beliebt ist. Neben Standard-MIDI-Klängen und Physical-Modeling-Sounds von GEM beinhaltet dieses Modul speziell von HDSmusic entwickelte Klangfar­ben wie mehrchöriges Akkordeon, Akkordeon-Bässe, Bariton, Oberkrainer-Trompete oder Hackbrett.

Auf Basis des vorhandenen Hardware-Moduls wurde die App „iSound“ (49,99 Euro) für das iPad entwickelt. Sie stellt in der Basis-Version die hochwertigen Samples bekannter Instrumente zum solis­tischen Live-Spiel inklusive Playback und zum Recording mit mehreren Spuren bereit. Die Aufnahme und Wiedergabe der Instrumente geschieht einzig über MIDI; Audio-Spuren sind nicht vorgesehen.

Auf den ersten Blick

Aktueller Stand von iSound ist Version 1.0.1; per In-App-Kauf und Updates (in der nächsten Version soll es akkordeon-ähnliche Tasten sowie Speicher für Presets und Performances geben) lässt sich „iSound“ je nach Bedarf erweitern. iSound ist eine App, die Sie schnell durchschauen: Wie bei einem Hardware-Soundmodul gibt es mehrere Instrumente auf Multi­sample-Basis und DSP-Effekte, die sich auf verschiedenen MIDI-Kanälen anspielen lassen.

Im Wesentlichen arbeiten Sie mit zwei Hauptfenstern: In der einen Ansicht wählen Sie Instrumen­te und Effekte an; für den MIDI-Recorder steht ein separates Fenster bereit. In der Basis-App gibt es zwei hochqualitative Akkordeons („Accordion Oberkrainer“ und Steirische Slo“), Jazz-Gitarren-Akkorde (Dur, Moll, Sept, vermindert) sowie für den Bass zwei Bariton-Variationen (kurz, lang). Für Akkordeon, Gitarre und Bariton sind jeweils weitere Packs (14,99 bzw. 35,99 Euro) als In-App-Kauf erhältlich.

Per MIDI-Keyboard spielen

Das MIDI-Controller-Keyboard (im Idealfall ein MIDI-Akkordeon) schließen Sie über einen MIDI-Adapter wie das Apple Camera-Connector Kit an. Richtig beraten sind Sie mit einer MIDI-Audio-Lösung wie z.B. dem Alesis iOS-Dock. Die Sounds klingen dann besser als über die Miniklinken-Buchse des iPads. Zudem werden Sie Klinken-/XLR-Buchsen und weitere Anschlüsse auf der Bühne zu schätzen wissen.

Schauen Sie auf die „Settings“, die Sie über das Zahnrad-Symbol erreichen: Probieren Sie eine Latenz-Zeit von 5 Millisekunden. So erklingt der Sound direkt nach Tastenanschlag auf dem MIDI-Keyboard. Hören Sie Aussetzer oder andere Störgeräusche, erhöhen Sie den Wert (11 ms, 23 ms) für Latency. Aktivieren Sie „Background Audio“, wenn Sie Akkor­deon spielen möchten zu MP3-Dateien oder generell zu Audio-Playbacks, die Sie mit einer anderen App abspielen. Auch beim Einsatz eines PDF-Vie­wers für Noten- und Textblätter nutzen Sie Background-Audio.

Nun können Sie beginnen: Wählen Sie einen von 16 Parts und MIDI-Kanälen. Zum Kennenlernen der Sounds nehmen Sie einfach Part 1 und Kanal 1. Sie können zwar jedem Part einen beliebigen MIDI-Kanal zuweisen, lassen Sie zur besseren Übersicht die Zuordnung Part 1 = Kanal 1, Part 2 = Kanal, etc. Über „Sound“ rufen Sie Akkordeon, Gitarre oder Bariton auf, dessen Lautstärke über einen Dreh­regler veränderbar ist. Für dieses Instrument können Sie einen von fast 20 Effekt-Typen hinzunehmen. Durch die Bank sind es Nachhall-Effekte. Denken Sie an die Mischung aus mehreren Instrumenten: Für den Bass-Part (Bariton) kommt kein Effekt oder ein kleiner Raum zum Einsatz. Oder verwenden Sie für alle Parts den gleichen Hall-Effekt und variieren Sie nur ein wenig die Send-Effekt-Pegel. Dies kommt einer Live-Situation sehr nahe.

Sequencer
Der MIDI-Sequencer erlaubt die Wiedergabe von Playbacks, die über iTunes importiert werden können.

Abspielen von MIDI-Playbacks

Der MIDI-Recorder bietet die üblichen Laufwerktasten (Record, Play, Stop, Pause). Über das Plus-Symbol können Sie beliebig viele MIDI-Spuren erstellen. Tipp: Laden Sie zunächst die Datei „BasisApp-Demo“ und hören Sie, wie realistisch ein mit iSound erstelltes Oberkrainer-Arrangement klingen kann. Während das Demo abspielt, probieren Sie die Solo- und Mute-Tasten, um einzelne Instrumente einzeln abzuhören oder stumm zu schalten. Mit dem Drehregler oben links stellen Sie das Grundtempo ein; für spontane Änderungen nehmen Sie den Tempo-Zoom-Regler auf der rechten Seite. Berühren Sie das Feld der genauen Zeitangabe, erreichen Sie schnell eine neue Song-Position durch horizontales Fingerwischen über den Bildschirm.

Zur Aufnahme eines neuen eigenen Stücks tippen Sie auf „New“. Bei jeder neuen Spur stellen Sie einen gewünschten von 16 MIDI-Kanälen ein. Das Instrument für diesen MIDI-Kanal samt Effekt-Einstellung und Lautstärke wählen Sie im anderen Haupt­fenster. Sie wechseln also zwischen zwei Bild­schirmseiten. Die App gewährt zwar bis zu 120 Stimmen, der Sequencer-Teil ist aber in der momen­tanen Version rudimentär. Für Übezwecke reicht es; zum Arrangieren von Musiktiteln nehmen Sie besser eine DAW, mit der Sie MIDI-Spuren quantisieren und im Detail bearbeiten können.

Exportieren Sie Ihr Arrangement als MIDI-File. Mit der Software iTunes können Sie alle MIDI-Dateien (eigene oder gekaufte Songs) vom Rechner zur App iSound übertragen. So einfach geht’s: iPad und PC verbinden, iTunes starten, Apps „Dateifreigabe“ aufrufen, MIDI-Dateien ins Fenster „Dokumente von HDS iSound“ ziehen und iPad und Rechner synchronisieren. Über „Files“ im Sequencer von iSound können Sie die übertragenen Dateien nun laden.

GarageBand
iSound unterstützt Inter-App Audio, integriert in iOS7. So kann man etwa Akkordeon-Sounds mit GarageBand aufzeichnen

Mit anderen Apps verbinden

Erfreulicherweise ist iSound kein Einzelgänger. Per Inter-App Audio kann die App mit anderen Apps MIDI- und Audio-Daten tauschen oder genauer gesagt „streamen“. Das System „Inter-App Audio“ ist seit Betriebsystem Apple iOS7 integriert und kann ab mindestens iPad 3 sinnvoll in der Praxis verwendet werden. Wie bei einer DAW können Sie Effekte und Instrumente quasi als „Plug-in“ einbinden.

Hier ein Beispiel, wie Sie iSound mit der verbreiteten App „GarageBand“ verbinden können: Sie starten GarageBand, tippen auf „Instrumente“ und wischen über den Touchscreen, bis Sie „Inter-App Audio Apps“ sehen, das Sie auswählen. Nun bekommen Sie alle kompatiblen Apps dargestellt, die sich auf ihrem iPad befinden. Tippen Sie auf HDS iSound und beantworten Sie das Dialogfenster mit „IAA MIDI und CoreMIDI“. Nun können Sie mit einem MIDI-Keyboard das Akkordeon von iSound anspielen und es in GarageBand als Audio-Spur aufzeichnen. Die Quintessenz dieser Kombination aus zwei Apps: Mit GarageBand können Sie per „Smart Instruments“ schnell Begleitspuren inklusive Schlagzeug erstellen, hochwertige Akkordeonklänge zum Solospiel stellt ihnen iSound zur Verfügung.

Fazit: iSound macht Klänge beliebter Akkordeons ernsthaft per Tablet-PC spielbar. Zudem können Sie im Shop freshmusic-studios.de Playalongs erwerben, die sich mittels Play-Funktion abspielen lassen. Die momentane Präsentation dieser App sollte Sie nicht über die eigentlich hohe Flexibilität hinwegtäuschen. Mit iSound können Sie letztlich noch viel mehr als Oberkrainer Musik imitieren. Die Preise sind zwar für iPad-Musiker überraschend hoch, aber die Qualität, auch im Vergleich mit Hardware-Soundmodulen, stimmt: Daumen nach oben!

Statement
Franz Schmid und Sandi Jug
Franz Schmid und Sandi Jug
Franz Schmid und Sandi Jug von HDSmusic haben die App entwickelt: "Die hohen Produktionskosten von Hardware-Produkten brachten uns auf die Idee, unser Soundmodul für Akkordeonisten als iPad-App zu entwickeln. Wir sind der der Meinung, dass heute keine teuren Soundmodule mehr gekauft werden müssen. Das Konzept „Streaming Sampler App for Live Musicans“ bedeutet praktisch, dass der Musiker einfach sein MIDI-Akkordeon ans iPad anschließt und unsere Samples anspielt. Zwar haben wir schon Anfragen von Studios, zur Zielgruppe rechnen wir aber Anfänger, Heimspieler und Entertainer. Wir sehen drei Anwendungsbereiche, die sich auch dem Neueinsteiger erschließen: 1) Lernen des Akkordeonspiels mit MIDI-Playalongs, 2) Lautloses Spiel beim Üben mit MIDI-Akkordeon und Kopfhörer sowie 3) Einsatz auf der Bühne als MIDI-Soundmodul. In naher Zukunft wird die Basis-App aktualisiert und das In-App-Angebot mit zusätzlichen Klängen erweitert werden. Die Unterstützung von AudioBus ist für uns noch kein Thema. Wohin letztlich die Reise geht, kann momentan keiner sagen."

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Tags: iPad

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