Test Bose F1 Model 812 und F1 Subwoofer: Flexibel beschallen
Zentrales Merkmal der Bose F1 Model 812 sind die verschiebbaren Array-Elemente, mit denen sich der vertikale Abstrahlwinkel für die Beschallung des Publikums in vier Varianten einstellen lässt. Im Praxistest: die Modell-812-Topteile im Alleingang und in Kombination mit dem F1-System-Subwoofer.

Array-Systeme sind in der Großbeschallung seit langem verbreitet und haben mit modernen Säulen-Lautsprechern auch den Weg in den Markt der kompakten Beschallungsanlagen gefunden. Vorreiter war Bose mit dem L1-System, das sich mit transparentem Klang und einer phänomenal breiten Schallverteilung nachhaltig im Markt etablieren konnte. Diesem Konzept bleibt Bose auch mit den neuen F1-Boxen treu. Doch darüber hinaus hat man sich noch eines anderen bisher ungelösten Problems angenommen.
Mit einem PA-System alle Zuschauer zu erreichen, ist nicht immer einfach: Stellt man die Lautsprecher auf eine (hohe) Bühne, strahlt der Schall in der Regel über die Köpfe der Hörer hinweg. Hat man einen Raum zu beschallen, bei dem die Stuhlreihen aufwärts ansteigen, wie zum Beispiel in Auditorien oder Konferenzräumen, bleibt der Schall in den unteren Reihen hängen. Im Idealfall müsste man die Boxen also kippen oder sogar verbiegen können. Und nicht weniger als das ist mit den F1-Boxen Model 812 nun möglich.
Der obere und untere Teil der Vorderseite lässt sich nach hinten kippen, so dass das Chassis von der Seite gesehen die Form eines J, eines umgedrehten J oder eines C annehmen kann. Damit soll sich nun der Schall von der Bühne nach unten oder oben lenken lassen, falls nötig sogar in beide Richtungen. Falls die Boxen also z.B. mittels der eingebauten Vorrichtung an der Wand hängend befestigt werden, empfiehlt sich die „J“-Position. Dabei registrieren eingebaute Magnetsensoren die jeweils eingestellte Position und sorgen dafür, dass der eingebaute Prozessor den Equalizer entsprechend anpasst. Gerade ausgerichtet strahlen die Lautsprecher direkt nach vorne, wie es z.B. bei privaten Festivitäten oder in kleineren Clubs meist erwünscht ist.

Konzept
Das F1-System besteht in der Komplettausstattung aus den Fullrange-Lautsprechern Model 812 und den dazu passenden F1-Subwoofern. Die Boxen sind in einer dunkelgrauen Schieferoptik gehalten, die enorm wertig und aufgrund des kantigen Designs fast ein wenig Ehrfurcht gebietend wirkt. Zusätzlich sind sie durch die Konstruktion aus stabilen Verbundmaterialien und die melierte Farbgebung sehr unempfindlich gegen Kratzer. Sinnvoll angebrachte integrierte Tragegriffe machen den Transport auch für eine Einzelperson einfach.
Mit ihrem 12-Zoll-Basslautsprecher bieten die Model-812-Boxen schon ein beachtliches Tieftonfundament. Zudem sind sie bestückt mit einem Array aus acht Lautsprechern für den Mittel-/Hochtonbereich; dank eines Waveguides ergibt sich ein breiter Abstrahlbereich von 100 Grad. Das Bi-Amping-System verfügt über eine beachtliche Gesamtleistung von 1000 Watt sowie einen integrierten Limiter. Damit stellen die 812er-Boxen alleine schon eine überzeugende Beschallungsanlage für viele Anwendungen dar.
Beim Design des Subwoofers stand Handlichkeit an oberster Stelle; deshalb wurde er mit zwei übereinander angeordneten 10-Zoll-Membranen ausgestattet. Das verspricht ordentlich Druck, nicht unbedingt aber ein Höchstmaß an Tief(st)bass. Die Subwoofer verfügen über ein Aufstecksystem mit integrierten Kabelkanälen, auf dem die Topteile befestigt werden können. Auch ohne Verschraubung halten sich die Boxen auf diesem Verbindungssockel sehr sicher und Vertrauen erweckend.
Ein optionaler Schraubmechanismus wäre allerdings eine Möglichkeit, auch noch die letzten Zweifel auszuräumen. Denn aufgrund des dünnen Materials können sich die Boxen auf schwingenden Bühnenböden minimal bewegen. Mit 1,86 Metern ist die Höhe für ein gestacktes System praxisnah gewählt, sofern man es ebenerdig aufstellt. Andernfalls lassen sich die Model-812-Boxen natürlich auch auf Stativen anbringen.
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Tags: RECORDING, Lautsprecher