Test: Clavia Nord Piano 5
Modernisierter Klassiker
Wer ein gutes Stagepiano für die Bühne sucht, kommt an den Roten von Nord nicht vorbei. Mit dem Piano 5 hat der Hersteller seinem Bühnenmeister nun eine wahre Frischzellenkur verpasst.
Die Nord-Piano-Reihe des schwedischen Herstellers hat sich in den vergangenen Jahren zum Stagepiano-Standard auf den internationalen Bühnen gemausert. Das Konzept ist einfach: eine überzeugende Tastatur wird kombiniert mit guten Sounds und einem absolut praxistauglichen Bedienkonzept. Mit dem Nord Piano 5 ist nun der Nachfolger des Nord Piano 4 auf dem Markt. Auf den ersten Blick hat sich nicht viel getan. Wir haben getestet, wie es „unter der Haube“ aussieht und ob es sich lohnt, den Neuling anzuschaffen.
Outfit
Das Markenzeichen des Hauses Nord ist die Farbe Rot, in der auch das Nord Piano 5 daherkommt. Das Gehäuse aus Metall mit seinen beiden Seitenteilen aus Holz ist gewohnt robust und ganz klar für den rauen Bühnenalltag ausgelegt. Mit seinen 18,5 kg, die zum größten Teil auf das Konto der Tastatur gehen, lässt sich das Nord Piano 5 wie sein Vorgänger immer noch einigermaßen unaufwändig transportieren. Das mittige Bedienfeld ist gewohnt übersichtlich: Zahlreiche Regler und Taster, die thematisch nach Feldern angeordnet sind, bieten alle wichtigen Direktzugriffe, die man auf der Bühne benötigen könnte. Auf den ersten Blick hat sich nicht viel verändert, außer
dass Sektionen getauscht wurden und einige Regler dazugekommen sind. Die Piano- und Synth-Sektionen befinden sich links des zentralen und bewährten OLED-Displays, rechts davon finden sich zwei Effekt-Sektionen, außerdem noch die Bedienfelder für Delay, Amp, Equalizer und Reverb. Unterhalb des Displays befinden sich die gewohnten fünf Program-Select-Taster, mit denen man fünf gespeicherte Programme aufrufen kann. Alternativ (mittels Shift-Taster) können damit Menü- und MIDI-Einstellungen getroffen werden. Wer sich mit den Vorgänger-Pianos aus dem Hause Nord vertraut ist, kommt hier sofort und ohne Probleme zurecht. Zum Lieferumfang des Nord Piano 5 gehören ein dreifach-Pedal, Netz- sowie USB-Kabel.
Anschlüsse
Die Anschlüsse befinden sich durchweg auf der Rückseite des Gehäuses. Auch hier ist sich Nord treu geblieben: Unverändert wurden die Anschlüsse vom Vorgängermodell übernommen. Neben den beiden unsymmetrischen Klinkenausgängen findet sich ein Kopfhöreranschluss, außerdem ein Aux-Eingang (Miniklinke, stereo), die guten alten MIDI-In und -Out sowie ein USB-Anschluss, der die Verbindung zum PC herstellen kann. An den Sustain-Eingang wird das mitgelieferte Dreifach-Pedal angeschlossen. Außerdem gibt es noch einen Anschluss für ein Controller-Pedal, mit dem sich Effekte und andere Parameter ansteuern lassen.
Tastatur
Wie bereits sein Vorgänger verfügt das Nord Piano 5 über die TP-40-Tastatur mit virtueller Hammer-Action-Technologie, die aus dem Hause Fatar stammt. Die Gewichtung der 88 Tasten dürfte allen Vollblut-Pianisten ein Lächeln ins Gesicht zaubern: Die Tastatur spielt sich richtig griffig, repetiert fast wie ein akustischer Konzertflügel und lässt sich aufgrund seiner drei Sensoren pro Taste sehr präzise und dynamisch spielen. Schnelle Tonrepetitionen sind ebenso kein Problem wie das erneute Anschlagen aus der halbgedrückten Position heraus. Um dieses Spielgefühl zu erreichen, tun im Innern kleine Hammerattrappen ihren physikalischen Dienst. Auf eine leicht angeraute beziehungsweise strukturierte Oberfläche („Ivory Feel“) verzichtet allerdings auch die neueste Generation aus dem Hause Nord. Für gut 100 Euro weniger gibt es das Nord Piano 5 übrigens auch in einer kleineren Version mit 73 Tasten: Nicht jeder Musikstil verlangt die volle Klaviatur und schleppen muss man auch weniger. Damit schließt die Piano-Familie zu anderen Nord-Produkten auf, die seit längerem mit 88er- und 73er-Tastatur erhältlich sind. [...]
Den vollen Testbericht und weitere spannende Artikel gibt es im tastenwelt-Magazin Ausgabe 05 / 2021