Test Keyboard Partner HX3 Drawbar Expander: Überzeugende Leistung
Der HX3 Drawbar Expander von Keyboard Partner liefert den Vintage-Sound berühmter Orgelklassiker, kommt aber im portablen Format inklusive 21 Zugriegeln. Inwieweit er sich in Sound und Haptik mit den Originalen messen kann, muss der Praxistest zeigen.

Organisten und Keyboarder mit Vintage-Attitüde nehmen es genau: Die legendären B3- und C3-Modelle von Hammond gelten nach wie vor als Referenz- und Traumobjekte. Doch die Sammlerstücke sind teuer, üppig, was Gewicht und Abmessungen betrifft, und wartungsintensiv – also nicht wirklich roadtauglich.
Etliche Alternativen findet der mobile Musiker im Handel: In Deutschland hat sich das Unternehmen Keyboard Partner einen guten Ruf erworben. Hier kennt man sich nicht nur mit den originalen Schätzchen aus, sondern bietet auch Platinen (als Einbau/Aufrüstsatz für alte Orgeln) oder Soundmodule an.
Bereits vor einigen Jahren hatte ich vom HX3-System gehört. Interessant wird es neuerdings durch den HX3 Drawbar Expander. War mir doch ein reines Soundmodul ohne haptische Bedienelemente „zu wenig Orgel“. Das hat sich jetzt geändert. Das Testgerät macht mit knapp vier Kilo richtig viel Spaß und wertet ein Keyboard-Setup klar auf. Durch das ausgefeilte, orgeltypische Bedienkonzept hat man seinen Orgelklang direkt in den Händen und kann spontan musikalisch reagieren.
Outfit
Haptik und Optik lassen Gutes erahnen: Mit über vier Kilogramm Gewicht steht das Gerät sicher. So kann man auch mal beherzt in die Zugriegel greifen, ohne dass man Angst haben muss, dass einem das gute Stück vom Keyboardständer segelt. Das Gehäuse ist aus Stahlblech und sehr stabil; die Seitenwangen aus amerikanischem Walnussholz erinnern an das Vorbild.
An der Rückseite findet man reichlich Anschluss: Neben den selbstverständlichen L/R- und Kopfhörer-Ausgängen trifft man auf einen 11-poligen External-Rotary-Anschluss. Wer seinen HX3 Drawbar Expander mit einem echten Rotary-Cabinet verbinden möchte, kann dies ohne lästige Adapter tun. Direkt daneben findet man den MIDI-Ausgang. Sehr praktisch: So kann man in der DAW die Arbeit mit den Zugriegeln aufzeichnen, den HX3 Drawbar Expander als Controller für Software oder gar als Fernsteuerung für andere Orgeln verwenden.
Vertrackt ist die Buchsenkombination Main/Bass. Spielt man viel auf einem Fußpedal, dann führt ein Leslie-Effekt zu einem undifferenzierten Klangbild. Lösung: Man führt den Bassanteil nicht in das Rotary-Kabinett, sondern greift ihn separat ab. So lässt sich der Bassanteil mit EQ, Kompressor und anderem gezielt bearbeiten und in den Mix einpassen.
Zwei MIDI-Eingänge sorgen dafür, dass man zwei MIDI-Keyboards anschließen kann, ohne dass man eine externe MIDI-Merge-Box benötigt. Genauso wichtig für ausdrucksstarkes Spiel sind ein Expression-Pedal und eine Schalterbuchse für die Steuerung der Rotary-Geschwindigkeit. USB-Port und Netzanschluss – leider ein externes Netzteil – vervollständigen die Rückseite.
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Tags: Keyboard