Test Yamaha Piaggero NP-32: Reiseklavier
Leicht, günstig, mobil einsetzbar – so zeigt sich das Yamaha NP-32. Dem Piaggero-Serienkonzept folgend bietet es anschlagdynamische Tasten in Piano-Optik. Ideale Voraussetzungen für ein modernes Reiseklavier?

Keyboard oder Digitalpiano? Ein bisschen von beidem lautet beim NP-32 aus Yamahas Piaggero-Serie die Antwort. Die 76-Tasten-Klaviatur sieht nach Digitalpiano aus, spielt sich aber leicht wie bei einem Keyboard. Unterschied im Detail: Beim NP-32 ist die Tastatur graduell gewichtet, für die tiefen Töne ist also geringfügig mehr Kraft beim Spielen nötig, als für die hohen Töne. „Graded Soft Touch Keyboard“ nennt das der Hersteller. Was sich Yamaha sonst noch für das Instrument einfallen hat lassen, klärt dieser Testbericht.
Outfit
Je nach Vorliebe wählt man das NP-32 in Schwarz oder Weiß. Weiß passt besser ins moderne Wohnambiente, Schwarz sieht länger frisch aus, wenn das Instrument auf Reisen geht. Und zum Reisen lädt das Piano mit einem Gewicht von nur 5,7 kg geradezu ein.
Auch die kompakte 76-Tasten-Klaviatur spricht dafür: Zum Klavierumfang von 88 Tasten fehlt nicht viel, und doch sind alle wichtigen Töne vorhanden. Damit der mobile Musiker nicht immer nach einer Steckdose für sein Netzteil suchen muss, kann man das NP-32 auch mit sechs Batterien der Größe AA betreiben; bis zu sieben Stunden Spielzeit sollen laut Yamaha möglich sein.
Das schlicht designte Instrument kommt mit wenigen Bedienelementen aus: Ein Lautstärkedrehregler und zehn Drucktaster reichen aus, um – teilweise zusammen mit der Klaviatur – alle Funktionen aufzurufen. Bequemer geht die Bedienung übrigens mit der iOS-App „Digital Piano Controller“. Das nötige iPad oder iPhone findet über Lightning-Adapter an der USB-to-Host-Buchse Anschluss. Weitere Anschlüsse sind lediglich die Kopfhörer- und Sustain-Pedal-Buchsen.

Zwei Lautsprecher sitzen links und rechts neben der Klaviatur unter Metallgittern, zweimal sechs Watt leistet das Verstärkersystem. Klangwunder darf man natürlich nicht erwarten – die kleinen Speaker schlagen sich aber angesichts von Größe und Preis recht gut. Verzerrungen hört man erst bei sehr hoher Lautstärke und starkem Anschlag.
Die Tastatur hat Lob verdient, allerdings unter der Einschränkung, dass man sie als Keyboard-Tastatur verstehen muss. Von der Optik sollten sich Einsteiger nicht täuschen lassen: Klavier-Feeling darf man hier nicht erwarten. Bei vielen Keyboards aus der 300-Euro-Klasse ist die Tastatur deutlich wackliger und schwammiger im Anschlag. Die Tastatur qualifiziert das NP-32 also als Einspieltastatur im Homestudio, oder mobil am iPad bzw. Musik-Notebook.
Autor: Ulrich Simon
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Tags: Keyboard