Workshop iPad für Musiker (32): GarageBand 2 und Musikmemos

In diesem Workshop erfahren Sie, wie Sie Apple GarageBand 2 und die App Musikmemos sinnvoll auf dem iPhone oder Tablet-PC nutzen können. Der Apple-Klassiker GarageBand läuft schon länger in der zweiten Runde. Version 2 ergänzt das traditionelle Angebot um Live-Loops für trendige Popmusik. Dem smarten Notizblock für Musiker spendiert Apple zudem die neue App Musik­memos. In dieser Workshop-Folge zeigen wir Ihnen, wie Sie mit diesen beiden Anwendungen sinnvoll auf dem iPhone oder Tablet-PC arbeiten können.

Drummer
Hoher Spaßfaktor: Ein vir­tueller Schlagzeuger schlägt sich individuell in den angesagten Musikstilen

Starten Sie erstmals mit dem Musikmachen auf dem iPad und suchen eine solide wie vielseitige Anwendung, lautet einer der besten Tipps noch immer GarageBand. Apples Musikstudio enthält praktisch alles, was Musiker zum Arrangieren brauchen. Diese intuitiv bedienbare iDAW verbindet virtuelle Instrumente mit Audio-Spuren für externe Signale wie Stimme, Gitarre oder Saxofon. Vor allem mit den einzelnen „Smart Instruments“ (Drums, Bass, Strings, Keyboard) werden Sie oft schneller ans Ziel kommen, als mit einem externen MIDI-Controller-Keyboard, auf das Sie bei GarageBand quasi verzichten können. Bereits in Ausgabe 4/13 haben wir die grundsätzliche Funktionsweise von GarageBand erläutert. Dort lesen Sie, wie Sie einen Song richtig vorbereiten, Instrumente einspielen, Songteile kopieren und das Ergebnis speichern. Den Beitrag finden Sie auch auf unserer Homepage www.tastenwelt.de unter der Rubrik Workshops.

GarageBand 2 bietet viele kleinere Neuigkeiten: Songs können nun bis zu 32 Spuren aufnehmen. Dank Multitrack-Recording lassen sich mehrere Spuren gleichzeitig aufzeichnen. Bei einem iOS-kompatiblen Audio-Interface können Sie also die komplette Band mit mehreren Mikrofonen oder Instrumenten auf einzelnen Audio-Spuren festhalten. Mehrere Regionen lassen sich gleichzeitig in der Spurendarstellung auswählen. Eine Seitenleiste mit alphabetisch sortierten Einträgen vereinfacht das Auffinden von Apple Loops. Implementiert ist das IAA, mit dem sich externe Instrumente und Effekte einbinden lassen. AU Instrumente (AUi) werden seit Version 2.1 unterstützt. Sie können im Live-Loop-Modus und auch bei normalen Tracks verwendet werden. Ihre Songs lassen sich mit AirDrop oder per Mail als Audiodatei versenden. Das bei den neuesten Geräten vorhandene „3D Touch“ unterstützt GarageBand ebenfalls. Was Sie wissen sollten: Die App ist nicht kostenlos. Erst, wenn Sie alle Funktionen für rund fünf Euro freischalten, stellt Apple alle Sounds und Instrumente bereit.

Kreativer arbeiten mit Live Loops

GarageBand 2
Kreative Plattform für DJs und Songwriter: die Live Loops von GarageBand 2.

Einen neuen Ansatz beim Komponieren erlauben die Live Loops. Als Ergänzung zu den herkömm­lichen Sequencer-Spuren bietet GarageBand 2 die Möglichkeit, beliebige Loops spontan zu triggern und zu kombinieren. Dieses „Live Loops Feature“ erinnert natürlich stark ans Sequencing-Konzept von Ableton Live. Bereits beim Anlegen eines neuen Songprojekts fragt Sie GarageBand, ob Sie mit „Spuren“ oder mit „Live Loops“ arbeiten möchten. Entscheiden Sie sich für die Loops, wählen Sie im nächsten Schritt eine der Vorlagen aus, die es für verschiedene Musikstile gibt (EDM, Hip Hop, Dub­step, RnB, House, Chill, Rock, Electro Funk, Beat Masher). Nun sehen Sie eine Matrix aus einzelnen Clips, die entweder aus MIDI-Daten (grün) oder aus Audio-Loops (blau) bestehen. Der Aufbau ist simpel: Von oben nach unten sind die Spuren bzw. Instrumente angeordnet, während Sie von links nach rechts einzelne Szenen abrufen können, indem Sie auf die Pfeil-Symbole im unteren Rand tippen. Bei den Vorlagen ist vieles vorproduziert. Gehen Sie einzelne Szenen von links nach rechts durch, entwickelt sich ein Songablauf. Lassen Sie Sync-Zeitpunkt auf „1 Takt“ eingestellt. Dies bedeutet, dass der Wechsel zur nächsten Szene direkt zum nächsten Takt erfolgt. Richtig spannend wird es, wenn Sie nicht nur die kompletten Szenen abrufen, sondern einzelne MIDI- oder Audio-Loops herausgreifen und diese starten oder stoppen. Probieren Sie also aus, welche der Loops gut miteinander funk­tionieren. Die matrixförmige Anordnung können Sie verändern, indem Sie aufs Symbol in der unteren linken Ecke tippen. Jetzt können Sie die Clips frei verschieben über die gesamte Matrix.

Nach dem ersten Spaß mit den Vorlagen wollen Sie natürlich selber aktiv werden. So geht’s: Rufen Sie das Template „Neu“ auf, bei dem Sie alle Loops selbst aussuchen können. Tippen Sie links auf das „+“-Symbol und danach auf „Loops“. Nun öffnet sich ein neues Fenster mit Apple Loops, die Sie einfach durch Antippen und Ziehen in einen Clip der Matrix bewegen können. Verbinden Sie Drums, Bass und andere Instrumente, bis sich gute Loop-Kom­binationen ergeben. Sie müssen sich aber nicht mit den Audio-Loops zufriedengeben, sondern können sogar eigene MIDI-Loops erstellen: Tippen Sie wieder auf das „+“-Symbol und nehmen Sie diesmal „Instrumente“. Spielen Sie Grooves, Riffs oder Melodien ein, was mit den „Smart Instruments“ (Smart Drums, Smart Bass, Smart Keyboard) oder dem neuen virtuellen „Drummer“ schnell gelingt.

Schließlich sind Ihre Aktionen mit den Live Loops aufnahmebereit. Drücken Sie auf „Record“ und lassen Sie beliebige einzelne Clips oder Szenen starten – dies alles nimmt GarageBand 2 auf, wie Sie anschließend in der klassischen Arrangier-Darstellung beobachten können. Beginnen Sie die nächste Session zunächst mit dem Kombinieren von Loops; den finalen Songablauf mit weiteren Solostimmen und Instrumenten erledigen Sie in der Arrangier-Ansicht.

GarageBand
GarageBand ist hipper denn je: Remix-Effekte für Dance-Mixes.

Effekte für mehr Würze im Sound

Typische DJ-Effekte lassen sich sehr intuitiv fürs Remixing verwenden. Die in GarageBand 2 erweiterte Effektsektion bietet sich an für kreative Dance/Pop-Arrangements und vor allem fürs Remixing bisheriger Songs. Tippen Sie oben auf dem Touchscreen auf „FX“, erscheinen im unteren Bereich zwei XY-Pads, für die Sie jeweils einen von sechs Audio-Effekten anwählen können. Neben den bekannten Klassikern „Filter“, „Hall“ und „Delay“ bekommen Sie neuartige Mix-Effekte: „Orbit“ ist ein Modulationseffekt, ähnlich einem Phaser/Flanger. Für Dub­step-Effekte nehmen Sie natürlich „Wobble“. Der „Repeater“ erlaubt rhythmisches Zerstückeln, das synchron zum Songtempo geschieht. In der Bildschirmmitte stehen weitere DJ-Effekte zum spontanen FX-Einsatz bereit: Reverse-, Scratch- und Stop-Effekt (von oben nach unten aufgelistet), Bit Crusher (rechts) und Slicer (links).

Sicherlich fragen Sie sich nun, wie Sie diese Effekte einmal stressfrei ausprobieren können. Hierzu ein Tipp: Starten Sie einen neuen Song, indem Sie auf „Meine Songs“ und das „+“-Symbol tippen. Unter Spuren wählen Sie „Smart Drums“ und lassen sich einen beliebigen Groove per Würfel (unten links) erstellen und nehmen den Beat acht Takte lang auf (Record-Taste). Genau dieser Drumloop soll mit den DJ-Effekten bearbeitet werden. Wechseln Sie zum Arrangierfenster und tippen auf „FX“. Während der Groove spielt, probieren Sie verschiedene DJ-Effekte auf einem oder gleich beiden XY-Pads aus. Sagen Ihnen die Effektmodulationen zu, drücken Sie auf die Record-Taste und zeichnen auf. Nach der Aufnahme sehen Sie eine zusätzliche Spur („FX“), die alle Automationsdaten enthält. Gefällt Ihnen die Effektsteuerung nicht mehr, können Sie die Daten löschen und neu aufzeichnen. Diese DJ-Effekte sind zwar vor allem bei Drums und anderen rhythmischen Spuren fein, können aber genauso effektiv bei Synthpads und weiteren Flächenklängen kreativ eingesetzt werden. Denken Sie aber bitte an die „Weniger-ist-mehr“-Regel.

Memo
Die App „Musikmemos“ dient zum Festhalten von musikalischen Ideen

Mit Musikmemos Ideen aufzeichnen

Apple hat neben GarageBand 2 eine kostenfreie App für Songwriter veröffentlicht: „Musikmemos“ dient zum Festhalten von musikalischen Ideen. Schnell lassen sich mit dem integrierten Mikrofon des iOS-Geräts Ihre Stimme oder auch Klavier und andere Instrumente aufzeichnen. Auch die bekannte App „Sprachmemos“ kann dies bereits – das neue Musikmemos geht aber noch einen entscheidenden Schritt weiter: Ihre Aufnahmen werden analysiert und erkannte Akkorde als einfache Dreiklänge dargestellt, die sich bearbeiten lassen. Auf Wunsch lassen Sie noch ein virtuelles Schlagzeug oder einen Bass hinzuspielen, was dank der Erkennung von Tempo wie Taktart auch bei einem Ritardando zufriedenstellend funktioniert. Schließlich können Sie Ihre eigene Ideen-Sammlung anlegen und die Songskizzen exportieren und mit Garageband (oder Logic Pro) ausbauen. Die App Musikmemos zeigt in dieser ersten Version ein sehr praxisnahes Konzept auf. Bleibt zu wünschen, dass Apple künftig vor allem die Akkorderkennung erweitert. So ließe sich die App auch im Musikunterricht einbringen.

Zusammengefasst: GarageBand bleibt eine der besten Studio-Apps. Zwar schafft GarageBand 2 verglichen mit seinem Vorgänger keinen Quantensprung; die neue Funktionalität bereichert aber dennoch die tägliche Arbeit. Für ein nächstes Major-Update wünschen wir uns jedoch eine klassische Mischpult-Ansicht, mit der Sie auch die eingebundenen Effekte und Instrumente (IAA) überschauen können. Bislang ist das Mischen der einzelnen Spuren eher unpraktisch und zumindest optisch kein besonderes Vergnügen. Im Endeffekt ist dies aber nicht so tragisch, da Sie Ihre auf dem iPad erstellten Songskizzen ohnehin erst mit Apple Logic Pro (oder einer anderen DAW) auf dem Musikrechner zum letzten Feinschliff bringen werden. Viel Spaß beim Loopen und Entdecken neuer Effekte!

Alternative Museai: Notizblock für Songs

Eine Alternative zu Apples Musikmemos ist die ebenfalls 2016 erschienene App „Museai“ des jungen norwegischen Unternehmens Pocket Composer. Mit dieser Free­ware lassen sich Ideen aufzeichnen, in Projekten und Gruppen organisieren und mit befreundeten Musikern und Songwritern austauschen. Praktisch ist es, dass sich mehrere Spuren anlegen lassen. So können Sie zum Beispiel die Solostimme eines Kollegen mit Ihrer Klavier­begleitung direkt kombinieren. Alle Aufnahmen werden bei diesem Tool automatisch über ein Cloud-System gespeichert. Wer mit Freunden an Songs schreibt, sollte diese kostenfreie App zum modernen Sharing einmal ausprobieren.

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